Kriminalfälle erregten Aufsehen im Milieu

25. Mai 1975, kurz vor Mitternacht. Auf dem Deichweg zwischen der Gaststätte „Hus op‘n Diek“ und dem Slippen wurde eine blutüberströmte ältere männliche Person mit Gesichtsverletzungen und Prellungen aufgefunden. Der Mann kam ins Krankenhaus, die Cuxhavener Kripo nahm die Ermittlungen auf. Diese ergaben, dass der ältere Herr offensichtlich zusammengeschlagen und ausgeraubt worden war. In seiner Vernehmung teilte er den sachbearbeitenden Beamten mit, dass er sich in den Abendstunden des 25. Mai in einer Gaststätte im Rotlichtviertel aufgehalten habe. Hier habe er alkoholische Getränke zu sich genommen und sei dort am Tresen von zwei sehr jungen Mädchen „angemacht“ worden.

Sie boten ihm an, die „Gesprächsrunde“ auf seinem Hotelzimmer fortzusetzen. Der ältere Herr, übrigens ein Hamburger Geschäftsmann, war angetan und willigte ein. Leicht angetrunken ging er mit den Mädchen über den Alten Deichweg, Neue Reihe am Slippen auf dem Deich in Richtung Hotel. Plötzlich einen heftigen Schlag verspürt Dort verspürte er plötzlich einen heftigen Schlag und ging zu Boden, wo der Hamburger bewusstlos liegen blieb. Seine Brieftasche und die Geldbörse mit einer erheblichen Menge Bargeld fehlten.

Die Mädchen konnten von den Kripobeamten schnell ermittelt werden, eine 17- und eine 16-Jährige aus Cuxhaven. Der Freund der 17-Jährigen, ein 22-Jähriger aus dem Stadtteil Süderwisch, war der Anstifter. Er hatte die Idee, ältere Männer von den Mädchen ausrauben zu lassen. In diesem Fall schlug die 17-Jährige dem Mann einen Knüppel über den Kopf. Bei der Vernehmung kam heraus, dass diese Tat kein Einzelfall war. Das Trio beging noch drei weitere ähnliche Taten, die jedoch offensichtlich aus Schamgefühl nicht angezeigt wurden.

Der Jugendrichter beim Amtsgericht Cuxhaven verurteilte die Mädchen zu Jugendstrafen, der 22-Jährige Anstifter, der bereits gerichtsbekannt war, erhielt eine mehrjährige Freiheitsstrafe.

Ende der 80er-Jahre gab es in der Fahrenholzstraße einen Zechanschlussraub, der für erhebliches Aufsehen sorgte. Diese Taten waren im Milieu nicht unüblich, aber dieser Raub sorgte schon wegen der Brutalität bei der Tatausführung im Milieu schnell für Gesprächsstoff.

Ein 45-jähriger Krabbenkutterkapitän aus Husum, der seinen Fang in Cuxhaven gut verkauft hatte, begab sich in eine von vielen besuchte Hafenkneipe. Hier saß er am Tresen, genoss seine Biere und spendierte auch Tresenrunden. Irgendwann nach Mitternacht verließ der Seemann leicht torkelnd die Lokalität, um zurück zu seinem Kutter zu gehen. An der Ecke Alter Deichweg / Fahrenholzstraße wurde er mit einem harten Gegenstand niedergeschlagen und erheblich am Kopf verletzt.

Täter raubten sein Geld, es waren über 1000 DM. Zeugen hatten beobachtet, dass der Husumer von zwei Männern mit einem Baseballschläger niedergeschlagen wurden. Es gelang der Kripo aufgrund von sehr guten Hinweisen, diese Tat innerhalb von zwei Stunden zu klären. Als Täter konnten zwei 23-jährige Cuxhavener ermittelt werden. Sie führten die Beamten auch zum Versteck der Tatwaffe, dem Baseballschläger. Er wurde in einem Gebüsch in der Heinrichstraße sichergestellt.