Verkehrs- und Bürgerverein Stickenbüttel packt an

Bericht von Uwe Giesecke vom 15.10.2015

Kunstprojekt anlässlich Eröffnung des Wattenmeer-Besucherzentrums in Sahlenburg wird tatkräftig unterstützt.

Am Mittwoch, dem 21.Oktober 2015, wird das neue Wattenmeer-Besucherzentrum in Sahlenburg offiziell eröffnet.

Seit Mitte August können Besucher die künstlerisch gestaltete und informative Ausstellung in dem Neubau direkt am Sahlenburger Strand besichtigen. Der moderne Holzbau ermöglicht einen einmaligen Blick auf das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer und die Küstenheide.

Mit der Öffentlichkeit finden die Feierlichkeiten vom 23.- 25. Oktober im und um das Wattenmeer-Besucherzentrum statt. Der Höhepunkt wird die Präsentation des Kunstprojektes Zwölf25. Um dieses Projekt ging es, als die Verkehrs- und Bürgervereine Cuxhavens um Unterstützung und Mithilfe bei der Vorbereitung und Realisierung des ambitionierten Vorhabens gebeten wurden. Am 09. Oktober waren die Stickenbütteler die ersten, die dem Aufruf folgten. Spenden kamen für uns nicht in Frage – eine tatkräftige Mannschaft fand sich ein und packte richtig an. Einer kurzen Einweisung durch den Künstler Gitesh Klatt und den Projektleiter Günter Wichert folgten die ersten vorsichtig ausgeführten eigenen Tätigkeiten.

Worum geht es? Günter Wichert erläutert das Projekt: "Circa 1000 überwiegend junge Birkenstämme werden mit goldfarbener Folie umwickelt und zu 30 bis 40 Pricken zusammen gefasst. Mit den Pricken wird für die Gäste und Besucher ein vergoldeter Prickenweg vom Wattenmeer Besucherzentrum in das Wattenmeer und wieder zurück gestaltet. Wenn es dunkel wird, werden die vergoldeten Pricken von Batterie betriebenen Strahlern illuminiert. Das Licht wird reflektiert und die Wertigkeit einer gewissenhaften Wegweisung betonen."

Der Medien-, Installations- und Lichtkünstler Gitesh Klatt beschreibt seine Gedanken, die ihn zu diesem einzigartigen Kunstprojekt bewogen haben: "Der richtige Weg durch das Weltnaturerbe ist GOLD wert, die goldene Mitte finden, die innere Mitte, das Ziel in dir selbst finden, wenn die Farben des Wattenmeeres und des Himmels den Weg nach innen frei machen. Gestaltete Pricken bilden, mit unterschiedlichen Formgebungen, Wegmarkierungen in Richtung Fluchtpunkt und Horizont, wobei es immer auch auf den eigenen Horizont ankommt und darauf, diesen immer wieder zu erweitern. 12 Stunden und 25 Minuten dauert es von einer Flut bis zur nächsten, immer wieder eine spannende Marke und eine natürliche Zeitvorgabe, Rhythmus und Wandlung, Erneuerung im Wandel der Gezeiten."

Mit so viel Gedankengut versehen hielt uns nichts mehr zurück. Auch nicht gelegentlich einsetzender leichter Nieselregen. Zwei Mann, Hans Hermann und Charly, gingen an die Stämme. Einige waren ganz schön lang, nicht gemessen, aber gefühlte 20 Meter und das wiegt ein bisschen! Äste und Astreste waren zu entfernen, damit die Folie gut um die Stämme gewickelt werden konnte. Motor- und Handsäge leisteten gute Dienste. Die "Veredelungskünstler" Jürgen, Uwe und Karl-Heinz wickelten, klebten und umdrahteten jeden einzelnen Stamm, bis die Folie richtig fest saß.

So nach und nach interessierten sich auch vorbeikommende Gäste für unsere Tätigkeiten. Und wir lernten, das Projekt mit eigenen Worten "rüberzubringen". "Leider sind wir nicht mehr hier, wenn die Eröffnungsfeier beginnt" hörten wir so einige Male. Das hinderte aber nicht, auch einmal selbst mit anzupacken und mancher der Stämme auf den Fotos ist von Kurgästen mit der vergoldeten Folie umwickelt worden. Vor allem die Kinder waren mit Begeisterung dabei und am Ende haben alle gewusst, was Pricken sind. Ach so, auch die Zwoelf25 war nun klar – und jeder, der ganz genau bescheid wissen wollte hat sich den Link www.zwoelf25.de gemerkt. Da erfahren auch die bis zum 21. Oktober Abgereisten, wie es weiter ging und geht.

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