Die Idee, in Stickenbüttel einen Maibaum zu errichten, hatte 1977 Bodo Kiep. "Die Bäume hole ich aus dem Wernerwald. Ich weiß ja, wo sie stehen", sagt der Stickenbütteler. "Aber ich habe lange gesucht, viele haben keine schöne Krone".
Da lieg ich nun auf den Böcken. Über die Hälfte meines Stammes ist nackt, aber obenherum leuchtet das frische Grün. Ich bin eine der schönsten Birken aus dem Wernerwald. Langer schmaler Stamm, ungefähr 12 Meter hoch mit voller Krone. Das ist wichtig, damit die Kinder mich mit vielen bunten Bändern schmücken können, die dann lustig im Wind flattern.
Ihr schafft das schon!
Einer der Männer passt auf, dass die Zuschauer, die alles begeistert verfolgen, nicht in die Gefahrenzone geraten. Aber ich denke gar nicht daran umzufallen. Stolz recke ich meine Krone in die Luft und freue mich wie der Wind die bunten Bänder flattern lässt.
Um Sitt und Brauch der Alten
auch weiter zu erhalten,
stehe ich als Maibaum hier
zu Stickenbüttels Zier.
Danke an die Feuerwehr Stickenbüttel und den Verkehrs- und Bürgerverein für den schönen Maibeginn. Ich genieße noch ein Weilchen den schönen Ausblick von oben.
Der Maibaum in seiner heutigen hohen Form, mit grüner Spitze und Kranz ist seit dem 16. Jahrhundert überliefert. Ab dem 19. Jahrhundert kam er dann auch als Ortsmaibaum für die selbstständigen Gemeinden (zum Zeichen ihres Selbstbewusstseins) auf. Im Laufe der Zeit ist aber ein stark lokales Brauchtum entstanden, welches sich oft schon von Dorf zu Dorf erheblich unterscheidet.